QST-Produkte / PinPrick-Stimulatoren

Quantitative sensorische Testung (QST) von Schmerz- sowie Empfindlichkeitsschwellen

MRCs PinPrick-Stimulatoren werden zur quantitativen sensorischen Testung (QST) von Schmerz- sowie Empfindlichkeitsschwellen mit definierten Reizstärken und Wind-Up eingesetzt. Sie erlauben eine reproduzierbare Messung und Dokumentation der nozizeptiven Aktivierung der Haut. Dadurch ermöglichen sie eine bessere Diagnose der Symptome von neuropathischem Schmerz und eine Untersuchung der zugrunde liegenden Mechanismen bei chronischen Schmerzerkrankungen.

Die taktilen Stimulatoren wurden von Prof. Rolf-Detlef Treede und PD Dr. Walter Magerl (Lehrstuhl für Neurophysiologie, Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg) entwickelt und eingeführt. Sie werden von verschiedenen Mitgliedern des Deutschen Forschungsverbunds Neuropathischer Schmerz (DFNS) eingesetzt und auf europäischer Ebene vom Europäischen Verbund der Neurologischen Gesellschaften validiert.

Pinprick Stimulator

Anwendungen

Die Pinprick-Stimulation

  • wird zur Bestimmung der Zu- und Abnahme von mechanisch-sensorischen Funktionen eingesetzt
  • ist ein wichtiger Baustein bei der Charakterisierung des somatosensorischen Phenotypen von Patienten mit neuropathischem Schmerz
  • liefert quantitative Daten der mechanischen Schmerzschwellen sowie der Stimulus/Reaktions-Funktion
  • liefert quantitative Daten der Schmerzsummierung bei wiederholten Stimuli
  • ist ein wesentlicher Schritt in Richtung einer mechanismus-basierten Behandlung von Schmerzsyndromen
  • ist eine reproduzierbare Methode zur Diagnose von Veränderungen der Schmerzempfindlichkeit wie mechanischer Hyperalgesie oder dynamischer mechanischer Allodynie (in Verbindung mit leichten taktilen Reizen)
  • wird zur Untersuchung der zentralen Reizbarkeit von A-Faser-Nocirezeptoren verwendet
  • ermöglicht die Validierung von Behandlungskonzepten durch standardisierte Protokolle und absolute Referenzwerte

Produktbeschreibung

  • Ein Set beinhaltet sieben PinPrick-Stimulatoren mit abgestuften Kräften (zwischen 8 and 512 mN).
  • Die Spitzen haben eine flache Kontaktfläche von 0,25 mm Durchmesser und eine kontrollierte Krümmung.
Pinprick
Pinprick

Spezielle Eigenschaften

  • schnelle und sichere Anwendung in der klinischen Routine
  • erprobte Spitzengeometrie
  • kalibrierte Kräfte
  • Benutzer-unabhängige sensorische Stimulationswerte
  • keine Schädigung der Haut
  • Alters- und geschlechtsspezifische Referenzwerte verfügbar
  • vom Deutschen Forschungsverbund Neuropathischer Schmerz (DFNS) empfohlen
  • vom Europäischen Verbund der Neurologischen Gesellschaften empfohlen
  • kompaktes und stabiles Design
  • patentierte Technologie
  • die MR-kompatible Variante ist während der Bildgebung mit MRT, fMRI und PET einsetzbar
Pinprick

Die Trigger können zur Bestimmung von Reizleitungsgeschwindigkeiten eingesetzt werden. Sobald die Spitze eines PinPrick-Stimulators seine nominale Kraft auf der Haut entfaltet, wird ein Triggersignal abgegeben. Dieses kann an den Eingang einer Stoppuhr, einer EEG-Registrierung oder anderer Geräte angeschlossen werden.

Weitere Produktinformationen

Pinprick

Zur einfachen und sicheren Desinfektion der Pinprick-Stimulatoren bieten wir als Zubehör einen Desinfektionsbehälter an. Der Glasbehälter wird mit einem handelsüblichen Desinfektionsmittel für Medizinprodukte befüllt. Der Pinprick-Halter gewährleistet das Eintauchen der Spitzen in die Desinfektionslösung.

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Medoc

Seit April 2019 sind wir der exklusive Service- und Vertriebspartner der Firma MEDOC in Deutschland. Unten finden Sie einen Link zu unserer separaten Internetseite über die Produkte von MEDOC.

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OptiHair2 Set

Die „OptiHair2“ – von Frey Filamente werden zur Untersuchung der Empfindungsschwelle für Berührungen (taktile Detektionsschwelle) im Rahmen der quantitativen sensorischen Testung (QST) verwendet.

1896 von Maximiliam von Frey entwickelt, wurden ursprünglich Menschenhaare und Tierborsten unterschiedlicher Länge benutzt, um definierte Reizstärken zu erreichen. Heute werden häufig synthetische Fasern verwendet, welche jedoch plastische Eigenschaften besitzen und gegenüber der Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit empfindlich sind. Im Unterschied dazu verwenden die „OptiHair2“ von Frey Filamente optische Glasfasern, welche hoch elastisch sind und in ihrer Steifigkeit nicht durch normale Klimaschwankungen beeinflusst werden. Dadurch ist eine einfache und reproduzierbare Anwendung möglich.

Die „OptiHair2“ wurden über viele Jahre vom deutschen Unternehmen Marstock gefertigt und vertrieben. Sie haben große Verbreitung in diesem Feld gefunden. Seit 2020 haben wir das Produkt in unser QST-Portfolio übernommen.


Produktbeschreibung / Spezielle Eigenschaften

  • Das OptiHair2-Set beinhaltet 12 von Frey Filamente mit Griff und Schutzkappe sowie 8 Ersatzfilamente
  • Kräfte: 0,25 bis 512 mN, jeweils um den Faktor 2 abgestuft
  • Standardisiertes kugeliges Faserende mit konstanter Kontaktfläche. Dadurch wird eine unerwünschte Reizung von Nozizeptoren verhindert
  • Vom Deutschen Forschungsverbund Neuropathischer Schmerz (DFNS)empfohlen

Weitere Produktinformationen

Die Stimulationselektrode „EPS-P10“ wird dazu eingesetzt, Reizstrompulse einer externen Stromquelle über die Haut an eine Probandin oder einen Probanden abzugeben. Über solche Reizstrompulse kann beispielsweise die Wahrnehmungs- oder Schmerzschwelle für einen elektrischen Reiz bestimmt werden.

Ein weiteres Einsatzgebiet ist das Auslösen einer sekundären Hyperalgesie. Diese Hyperalgesie kann mehrere Stunden anhalten und dazu verwendet werden, eine chronische Überempfindlichkeit im gesunden Probanden nachzubilden. Zu ihrer Auslösung können wiederholt Reizstrompulse mit Intensitäten über der Schmerzschwelle des Probanden an die Haut abgegeben werden.

Produktbeschreibung / Spezielle Eigenschaften

Die Kathode der „EPS-P10“ besteht aus zehn dünnen Stiften aus Wolfram mit einem definierten Durchmesser von 0,25mm. Die Anode dient der sicheren Ableitung des Stroms. Dadurch können auch bei niedrigen Reizstromstärken die nötigen Stromdichten zur Erregung freier Nervenendigungen von Aδ -und C-Fasern in der Haut erreicht werden. Anode und Kathode sind bei der „EPS-P10“ mechanisch verbunden. Durch die Verwendung hochflexibler Kabel kann sie einfach und flexibel platziert werden.

  • Kathode aus zehn stabilen Stiften aus Wolfram mit einem Durchmesser von 0,25mm
  • Anode mit einer Fläche von etwa 410mm²
  • für den mehrfachen Einsatz ausgelegt und leicht zu desinfizieren
  • inkl. Klebepads zur Fixierung der „EPS-P10“ an der Haut
  • medizinisch zugelassen (CE-Kennzeichnung)
  • wird an mehreren Zentren im europäischen Forschungsprojekt IMI-PainCare eingesetzt

Weitere Produktinformationen

Publikationen / Referenzen (Auswahl)

PinPrick-Stimulatoren

  • Geber C, Klein T, Azad S, Birklein F, Gierthmühlen J, Huge V, Lauchart M, Nitzsche D, Stengel M, Valet M, Baron R, Maier C, Tölle T, Treede RD: Test-retest and interobserver reliability of quantitative sensory testing according to the protocol of the German Research Network on Neuropathic Pain (DFNS): a multi-centre study. Pain. (2011) Mar;152(3):548-56. (Weblink)
  • Klein T, Magerl W, Hanschmann A, Althaus M, Treede RD: Antihyperalgesic and analgesic properties of the N-methyl-D-aspartate (NMDA) receptor antagonist neramexane in a human surrogate model of neurogenic hyperalgesia. European Journal of Pain, 12 (2008), 17-19 (Weblink)
  • Magerl W, Krumova EK, Baron R, Tölle T, Treede RD, Maier C.: Reference data for quantitative sensory testing (QST): refined stratification for age and a novel method for statistical comparison of group data. Pain. (2010) Dec;151(3):598-605. (Weblink)
  • Magerl W, Fuchs PN, Mayer RA, Treede RD: Roles of capsaicin-insensitive nociceptors in pain and secondary hyperalgesia. Brain 124 (2001), 257-268 (Weblink)
  • Maier C, Baron R, Tölle TR, Binder A, Birbaumer N, Birklein F, Gierthmühlen J, Flor H, Geber C, Huge V, Krumova EK, Landwehrmeyer GB, Magerl W, Maihöfner C, Richter H, Rolke R, Scherens A, Schwarz A, Sommer C, Tronnier V, Uçeyler N, Valet M, Wasner G, Treede RD: Quantitative sensory testing in the German Research Network on Neuropathic Pain (DFNS): somatosensory abnormalities in 1236 patients with different neuropathic pain syndromes. Pain. (2010) Sep;150(3):439-50 (Weblink)
  • Pfau DB, Krumova EK, Treede RD, Baron R, Toelle T, Birklein F, Eich W, Geber C, Gerhardt A, Weiss T, Magerl W, Maier C: Quantitative sensory testing in the German Research Network on Neuropathic Pain (DFNS): reference data for the trunk and application in patients with chronic postherpetic neuralgia. Pain. (2014) May;155(5):1002-15. (Weblink)
  • Rolke R, Magerl W, Campbell KA, Schalber C, Caspari S, Birklein F, Treede RD: Quantitative sensory testing: a comprehensive protocol for clinical trials. Eur J Pain 10(1) (2006), 77-88 (Weblink)
  • Rolke R, Baron R, Maier C, Tölle TR, Treede RD, Beyer A, Binder A, Birbaumer N, Birklein F, Bötefür IC, Braune S, Flor H, Huge V, Klug R, Landwehrmeyer GB, Magerl W, Maihöfner C, Rolko C, Schaub C, Scherens A, Sprenger T, Valet M, Wasserka B: Quantitative sensory testing in the German Research Network on Neuropathic Pain (DFNS): Standardized protocol and reference values. Pain 123 (2006), 231-243 (Weblink)
  • Schuh-Hofer S, Wodarski R, Pfau DB, Caspani O, Magerl W, Kennedy JD, Treede RD: One night of total sleep deprivation promotes a state of generalized hyperalgesia: a surrogate pain model to study the relationship of insomnia and pain. Pain. (2013) Sep;154(9):1613-21. (Weblink)
  • Ziegler EA, Magerl W, Meyer RA, Treede RD: Secondary hyperalgesia to punctate mechanical stimuli. Brain 122 (1999), 2245-2257 (Weblink)

OptiHair2 - Von Frey Filamente

  • Andrews K: The effect of changes in temperature and humidity on the accuracy of von Frey hairs. J Neurosci Methods (1993); 50:91-93. (Weblink)
  • Fruhstorfer H, Gross W, Selbmann O: von Frey hairs: new materials for a new design. Eur J Pain. (2001); 5: 341-342 (Weblink)
  • Rolke R, Baron R, Maier C, Tölle TR, Treede RD, Beyer A, Binder A, Birbaum N, Birklein F, Bötefür IC, Braune S, Flor H, Huge V, Klug R, Landwehrmeyer GB, Magerl W, Maihöfner C, Rolko C, Schaub C, Scherens A, Sprenger T, Valet M, Wasserka B: Quantitative sensory testing in the German Research Network on Neuropathic Pain (DFNS): Standardized protocol and reference values. Pain (2006).
  • von Frey M. Ueber den Gebrauch von Reizhaaren. In: Untersuchungen über die Sinnesfunctionen der menschlichen Haut. Erste Abhandlung: Druckempfindung und Schmerz. Abhandlungen der mathematisch-physischen Classe der Königlich Sachsischen Gesellschaft der Wissenschaften (1896);23: 208-217 (Weblink)

EPS-P10 - Hochfrequenz-Stimulationselekrode

  • Klein T, Magerl W, Hopf HC, Sandkühler J, Treede RD: Perceptual Correlates of Nociceptive Long-Term Potentiation and Long-Term Depression in Humans. JNeurosci (2004) (Weblink)
  • Leone C, Di Lionardo A, Di Pietro G, Di Stefano G, Falco P, Blockeel AJ, Caspani O, Garcia-Larrea L, Mouraux A, Phillips KG, Treede RD, Truini A: How different experimental models of secondary hyperalgesia change the nociceptive flexion reflex. Clinical Neurophysiology (2021)
  • Manresa JB, Andersen OK, Mouraux A, van den Broeke EN: High frequency electrical stimulation induces a long-lasting enhancement of event-related potentials but does not change the perception elicited by intra-epidermal electrical stimuli delivered to the area of increased mechanical pinprick sensitivity. PLOS ONE (2018) (Weblink)
  • Nochi Z, Pia H, Pelz B, Götz M, Höink JN, Kostenko A, Wittayer M, Caspani O, Treede RD, Tankisi H, Finnerup NB: Edit Investigation of Potential Effects of High Frequency Electrical Stimulation on Small Sensory Fibers using Perception Threshold Tracking. Conference Paper on IASP World Congress on Pain (2020).
  • Pia H, Nochi Z, Pelz B, Götz M, Höink JN, Treede RD, Finnerup NB, Tankisi H: Perception threshold tracking (PTT) - A novel method to assess the small fiber function. Conference Paper on IASP World Congress on Pain (2020).
  • van den Broeke EN, Mouraux A: High-frequency electrical stimulation of the human skin induces heterotopical mechanical hyperalgesia, heat hyperalgesia, and enhanced responses to nonnociceptive vibrotactile input. J Neurophysiol (2014) (Weblink)

Links